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Systemische Therapie                                                                              


sieht die subjektiv empfundene Lebensqualität eines Menschen im Zusammenhang mit seinen
relevanten Bezugssystemen (Arbeitsumfeld, Familie, Freundeskreis, Ausbildungsstätte).

Der Mensch ist ein soziales, bezogenes Wesen und die systemische Therapie geht davon aus, dass es zu "Störungen" im je eigenen Lebensvollzug kommen kann - und hiermit zu einem Leidensdruck - wenn die gewählten Interaktionsmuster, die Austauschprozesse, die zu einem früheren Zeitpunkt sinnvoll und förderlich waren, dies heute nicht mehr sind.

Folgen dieses Leidensdruckes können Frustrationen, Aggressionen, Rückzug oder psychosomatische bzw. funktionelle körperliche Beschwerden (Beschwerden ohne entsprechende organische Befunde) sein.
Wiederkehrende Beschwerden wie Migräne, Rückenschmerzen, Müdigkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Ängstlichkeit können, wenn sie sich über einen längeren Zeitraum erstrecken und keine Beachtung finden, u.a. in eine Depression, Angst- oder chronische Schmerzerkrankung münden.

Systemische Therapie setzt hier über Reflexion, Kommunikation und auch kreative Formen    (Familienbrett, Aufstellungen, Teilearbeit ) der "Unterschiedserzeugung" - im Sinne unterschiedlicher, differenzierter Sichtweisen - am Selbstbild als auch am Beziehungsfeld der Person an. Ziel dieser Auseinandersetzung ist das Erkennen, Hinterfragen und gegebenenfalls das Verändern von dysfunktionalen Denk- und Verhaltensmustern.  

Der Selbstwirksamkeit des Klienten wird dabei besonderes Augenmerk geschenkt. Er/Sie bestimmt selbst, anhand eines Arbeitsauftrages/einer Zielformulierung die Richtung, die naturgemäß nicht statisch ist, sondern sich im Therapieprozeß immer wieder neu adaptieren und definieren lässt.

Ziel systemischer Therapie ist es, den Leidensdruck des/der Klienten/In zu vermindern bzw. aufzuheben und ihn/sie zu unterstützen, Kompetenzen und Problembewältigungsstrategien im Hinblick auf eine förderliche und glückende Lebensgestaltung innerhalb der jeweiligen Bezugssysteme zu gewinnen und zu erweitern und die eigene Autonomie zu stärken.